Gemünden. Nach einem Jahr Vakanz brennt im Pfarrhaus bald wieder Licht. Marie-Christine Weidemeyer ist seit November die neue Pfarrerin in Gemünden, am Sonntag wurde sie der Gemeinde vorgestellt. Bei einem Gottesdienst in der unter 3G-Bedingungen vollbesetzten Kirche konnte sich die Gemeinde einen ersten Eindruck „ihrer“ neuen Seelsorgerin machen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von dem Gemeindechor „Klangfarben“ unter der Leitung von Timo Gleim und dem Posaunenchor unter der Leitung von Till Schiefer gestaltet. An der Orgel saß Tim Schäfer.
Dekanin Petra Hegmann ist froh, dass nun wieder alle Stellen im Kirchenkreis besetzt sind. Gerade junge Kolleginnen und Kollegen böten eine Chance für die Zukunft. „Sie sind manchmal geübter darin, sich zu erklären und für den christlichen Glauben zu werben, auf Augenhöhe mit Menschen unterschiedlichster Ansichten umzugehen“, so die Dekanin. Mit der 29-jährigen Pfarrerin, die in Neukirchen aufgewachsen ist und in Marburg studierte, sei die Gemeinde für die kommende Zeit gut aufgestellt. „Sie möchte gern in Form einer engen, auf gegenseitigen Respekt beruhenden Zusammenarbeit Pfarrerin sein, Bestehendes würdigen, aber auch neue Formen von Gemeinde mit ihnen entwickeln, getragen von den Bedürfnissen von Menschen“, sagt Hegmann. Für Marie Christine Weidemeyer ist dieser Umgang selbstverständlich. In ihrer Predigt betont sie, dass es wichtig ist, das Unfertige, das bruchstückhafte des Lebens anzunehmen, aber gemeinsam daran zu arbeiten. „ Zugegeben, das ist nicht immer leicht. Oft bedeutet es Arbeit an verschiedenen Stellen. Einige Dinge werden abgerissen, andere werden neu. Manches bleibt länger ungeklärt, anderes wird schneller erledigt.“, sagt die Pfarrerin. Doch es entlaste ungemein, dass man gemeinsam die Zukunft gestalten könne und bei allen Aufgaben nicht alleine sei. Pfarrer Hilmar Jung, der in der Gemeinde für die Orte Grüsen und Mohnhausen zuständig ist, betont dieses wichtige Miteinander und überreicht der Kollegin augenzwinkernd kleine Geschenke: Eine Packung „Lachgummis“ für lange und ermüdende Sitzungen, „Paradiescreme“, für den Alltag und „Buchstabensuppe“ für die Predigvorbereitung. Auch Bürgermeister Frank Gleim freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der Pfarrerin. Mit Blick auf die Amtsvorgänger stellt er schmunzelnd fest „Wir haben immer gedacht: Um hier Pfarrer zu werden, müsse man Jung heißen. Jetzt zeigt sich: Es geht auch anders.“