Frankenberg – Auf ein Jahr, in dem „endlich wieder regelmäßige, wertvolle kirchenmusikalische Arbeit in Frankenberg stattfinden konnte“ blickte Klaus Weise, Vorsitzender des Fördervereins Kirchenmusik an der Liebfrauenkirche e. V. zurück, als er jetzt im evangelischen Gemeindehaus Ederdorf dessen Jahreshauptversammlung für 2023 eröffnete. Noch im Jahr davor habe man wegen der Corona-Pandemie Ausfallhonorare zahlen müssen.
Mit Unterstützung des Fördervereins seien einige Kantorei-Konzertprojekte realisiert worden, unter anderem die großartigen Aufführungen des Oratoriums „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankenberg und Marburg gemeinsam mit der Kantorei der dortigen Elisabethkirche, des Main-Barockorchesters und namhafter Solisten. Auch ein Probenwochenende in Buchenau habe der Verein gefördert, berichtete Klaus Weise. „Dies ist aber nur möglich auf einer breiten Mitgliederbasis – deshalb werben wir herzlich für unseren Förderverein, dem derzeit 82 Mitglieder angehören.“
Einen weiteren Auftrieb der kirchenmusikalischen Arbeit an der Liebfrauenkirche sieht der Vorsitzende des Fördervereins „mit großer Vorfreude“ kommen, wenn im Herbst das neue Gemeindezentrum neben der Liebfrauenkirche bezogen wird und dort alle Gruppen probenkönnen. Allein der Posaunenchor mit seinen etwa 30 Bläserinnen und Bläsern, so machte Kantorin Beate Kötter in ihrem Bericht deutlich, habe sich im vergangenen Jahr zu 80 Proben und Einsätzen bei Gottesdiensten und Veranstaltungen getroffen. Der Förderverein habe unter anderem das Einzel-Coaching der Jungbläser, zu denen zwei neue Instrumentalisten hinzugestoßen seien, unterstützt. Das gut ausgestattete Blockflöten-Ensemble an der Liebfrauenkirche plane in diesem Jahr die Teilnahme an der „Klangreise“ durch den Kirchenkreis Eder.
Auf ein reiches Programm mit zwei großen Konzerten, zwölf Orgelmatineen, zwei Abendmusiken in der Hospitalkirche, Vortragkonzert Heinrich-Schütz, Kantatengottesdiensten in Gemünden und Frankenberg blickte Bezirkskantor Nils-Ole Krafft in 2023 zurück. Etwa 70 Personen gehören derzeit zum Kantorei-Chor, zum Gospelchor zählten etwas mehr als 30 Sänger. Er dankte dem Förderverein, der „unter den gutenPartnern“ all diese Projekte mitgetragen habe.
Veranstaltungskosten, Proben und Stimmbildung waren, wie Schatzmeister Jürgen Bende in seiner Jahresrechnung darlegte, die Hauptausgaben des Vereins. Nach dem Bericht des Kassenprüfers Christian Berreth erteilten die Mitglieder dem gesamten Vorstand einstimmig Entlastung.
Rossini-Messe als besonderes Ereignis
Mit einer Matinee am 6. Januar hat Nils-Ole Krafft den Auftakt gemacht, mit einem Silvester-Orgelfeuerwerk wird er das Jahr am 31. Dezember beschließen – insgesamt 30 kirchenmusikalische Veranstaltungen dazwischen sieht das Jahresprogramm für 2024 vor, dasder Bezirkskantor bei der Mitgliederversammlung des Förderkreises Musik an der Liebfrauenkirche vorstellte.
Neben den Orgelmatineen jeweils am ersten Samstag des Monats ab 11 Uhr ist geplant am Sonntag, 10. März, ab 17 Uhr eine Musik für vier Klarinetten in der Hospitalkirche mit dem Liv Quartett. Am Sonntag, 24. März, führt ab 16 Uhr die Junge Kammerphilharmonie Sachsen unter Leitung des ehemaligen Frankenbergers Benedikt Kantert die Johannespassion von Johann Sebastian Bach auf. Orgelmusik von Jean-Marie Plum mit dem Zyklus „Via crucis“ lässt Nils-Ole Krafft in einer musikalischen Andacht zur Sterbestunde Jesu am Karfreitag, 29. März, ab 15 Uhr in der Liebfrauenkirche erklingen.
Zu einem Kantatengottesdienst mit der Bach-Kantate „Wo gehest du hin“ lädt die Kantorei am Sonntag, 12. Mai, ab 10.30 Uhr ein. Einen Pop-Gottesdienst mit Open-Air-Konzert in und um die Liebfrauenkirche gibt es am Samstag, 22. Juni, ab 18 Uhr mit der Band „Sixty9“ und dem Gospelchor. Am Sonntag, 14. Juli, ist um 17 Uhr Prof. Martin Lücker (Frankfurt) zu Gast in der Liebfrauenkirche bei einem Orgelkonzert „Gottes- und Marienlob“.
Ein besonders kirchenmusikalisches Ereignis wird im Jahr 2024 die „Petite Messe solenelle“ von Gioacchino Rossini, die die Kantorei der Liebfrauenkirche, unterstützt von Miriam Neyer (Sopran), Dalila Djenic (Alt), Daniel Sans (Tenor) und Timon Führ (Bass) am 22. September ab 17 Uhr aufführen wird. Eine ganz eigene instrumentale Note bekommt das Konzert durch Jan Polivka am Klavier und Simon Buser am Harmonium.
Zwei weitere interessante Konzerte werden am Samstag, 16. November, ab 18 Uhr mit dem Vokalensemble Cantemus und Gabriel Faurés Requiem op. 48 sowie am Donnerstag, 26. Dezember, ab 17 Uhr mit neun Orgelmeditationen von Olivier Messiaen „La Nativité du Seigneur“, mit Einführungsvortrag von Nils-Ole Krafft ab 16.15 Uhr, in der Liebfrauenkirche zu hören sein. musik-an-der-liebfrauenkirche.de