Haina/Kloster – Der Posaunenchor spielte das geistliche Sommerlied „Geh aus mein Herz“, der Kirchenchor sang das evangelische Kirchenlied „Ich singe dir mit Herz und Mund“ und der Gospelchor stimmte den schönen Song „I sing holy“ von Lorenz Maierhofer an: Mit einem feierlichen Gottesdienst am zweiten Sonntag nach Trinitatis in der Klosterkirche in Haina wurde Pfarrer Dr. Nils-Christoph Ritter als neuer Seelsorger der Kirchengemeinde Hohes Lohr im Kellerwald offiziell der Gemeinde vorgestellt.

Am Pfingstsonntag erst in Kassel ordiniert, übernahm der 45-jährige Seelsorger bereits zum 1. Juni die zuletzt vakante Pfarrstelle von Pfarrerin Beate Ehlert, die vor knapp einem Jahr eine neue Stelle in der Rhön übernommen hatte. Dr. Ritter wird die Pfarrstelle zunächst als „Pfarrer in Probe“ ausführen.

„Die Pfarrstelle Hohes Lohr ist nach einem Jahr wieder besetzt. Das ist in Zeiten mit weniger Pfarrerinnen und Pfarrern nicht selbstverständlich und eine glückliche Fügung“, sagte Dekanin Petra Hegmann in dem Vorstellungsgottesdienst. Dabei attestierte sie dem neuen Pfarrer, den Weg in eine „spannende Kirchengemeinde“ gefunden zu haben. Die unterschiedlichen Kirchen in Löhlbach, Haina, Dodenhausen und Battenhausen mit ihrer enormen Ausstrahlung, das vielfältige Leben in den Orten und letztlich die Klosterkirche in Haina mit ihrer überregionalen Bedeutung seien für Pfarrer Ritter wohl von „besonderer Anziehungskraft“ gewesen.

„Jetzt ist er da, ihr neuer Pfarrer Dr. Nils-Christoph Ritter – passend zur spannenden Kirchengemeinde mit einer spannenden Biografie“, rief Dekanin Hegmann den Menschen der Kirchengemeinde zu. Dabei erinnerte sie daran, dass der neue Seelsorger dreimal studiert habe, einmal mit Promotion: Archäologie und Geschichte, Literaturwissenschaften und schließlich Theologie mit besonderem Interesse für das Alte Testament. „Nach dem 1. Theologischen Examen Vikariat in Großseelheim und jetzt Pfarrer im Probedienst im Hohen Lohr. Das verspricht Weitblick“, wagte die Dekanin bereits einen kleinen Ausblick in die Zukunft.

Zudem ließ sie nicht unerwähnt, dass sich Pfarrer Dr. Ritter schon in seiner früheren Kirchengemeinde vielfältig engagiert habe. Jetzt freue er sich darauf, Menschen zu begegnen und diese Menschen sowohl in Freudenzeiten wie auch in Krisenzeiten begleiten zu dürfen. „Ihr neuer Pfarrer stammt aus dem Marburger Land und mag es ebenso wie sein Ehemann Alexander Ritter, wieder auf dem Land zu leben“, betonte die Dekanin gegenüber der Kirchengemeinde. „Das sind gute Voraussetzungen“, hieß sie Pfarrer Dr. Ritter in der Kirchengemeinde Hohes Lohr und im Kirchenkreis Eder „herzlich willkommen“.

Der Dank der Dekanin galt letztlich vor allem Vakanzvertreter Pfarrer Uwe Hesse und allen Menschen, die in den vergangenen Monaten Aufgaben übernommen hatten: „Ich bin beeindruckt, wieviel in der Vakanzzeit hier möglich war“, freute sich Dekanin Hegmann.

Dass er zwischen Wohn- und Wirkungsstätte aktuell noch pendeln müsse, weil das Pfarrhaus in Haina noch renoviert wird, stellte Pfarrer Dr. Ritter in seiner Antrittsrede fest. Diese Situation habe aber einen netten Nebeneffekt: So habe er schon die schöne Landschaft, viele Orte und viele Menschen der Gemeinde kennenlernen dürfen. „Kirche, Gemeinschaft, Gemeinde – das ist im biblischen Sinne ein Haus aus lebendigen Steinen“, sagte er in seiner ersten Predigt. Wobei er vor allem aus seiner Vorliebe für kleine Gemeinden keinen Hehl machte: „Hier singen und musizieren die Menschen zum Lob Gottes, hier engagieren sich Menschen ehrenamtlich und bespielen die Orte kulturell“, beschrieb er seine Eindrücke.

In seiner neuen Kirchengemeinde herzlich begrüßt wurde Pfarrer Dr. Ritter auch von Norbert Strippel, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Gesamtkirchenvorstands. „So einen bunten und besonderen Gottesdienst habe ich noch nicht erlebt“, freute sich Pfarrer Ritter. (Gerhard Meiser/HNA)