Röddenau – Festliche Posaunenmusik unter der Kirchenlinde, Glockengeläut und eine bis auf den letzten Platz besetzte Röddenauer Kirche – so erwartete am Sonntag eine große Kirchspielgemeinde mit vielen Gästen Pfarrerin Monika Dersch-Paulus zu ihrem Abschiedsgottesdienst. Dekanin Petra Hegmann würdigte dabei den mehr als 13-jährigen Dienst der Seelsorgerin in den Gemeinden Röddenau, Haine und Rodenbach und entpflichtete sie. Ihr assistierte dabei Prädikantin Ursula Naumann. Festliche Chorsätze des Singkreises Röddenau unter Leitung von Heidi Huhn, die auch die Orgel spielte, schmückten den Gottesdienst musikalisch aus.
Wie sehr sich viele Menschen mit der Röddenauer Pfarrerin, die 2009 dort als erste Frau in der Geschichte des Kirchspiels ihr Amt angetreten hatte, verbunden fühlten, kam bei dem sehr liebevoll gestalteten Gottesdienst mit anschließendem Empfang im Kirchgarten auf vielfache Weise zum Ausdruck. „Große Offenheit, Vernetzung über die Gemeindegrenzen hinaus, Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit vielen aktiven Menschen im Ort und große Frömmigkeit“ seien im Dienst von Monika Dersch-Paulus immer wieder sichtbar geworden, hob Dekanin Hegmann hervor. Mit ihrer halben Familie sei sie im Posaunenchor vertreten gewesen, habe neue Gottesdienstformate eingeführt und als Beauftragte für den Kindergottesdienst „Spuren gelegt, die nun andere aufnehmen können“.
In ihrer Abschiedspredigt wies Monika Dersch-Paulus dankbar darauf hin, dass sie bereits bei ihrem Amtsantritt in Röddenau schon sehr viel vorgefunden, weitergetragen und bis heute große Unterstützung beim Mitgestalten des kirchlichen Lebens erfahren habe. Zu den vielen schönen, freudigen Erfahrungen hätten aber auch gemeinsam getragene Abschiede von geliebten Menschen gehört. „Wir werden in Zukunft manchen Abschied auch von gewohnten Vorstellungen nehmen müssen, wenn es um die Zukunft unserer Erde geht.“
Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß erinnerte in seinem Grußwort auch an die gemeinsam mit Pfarrerin Dersch-Paulus durchlebten Krisenzeiten der Flüchtlingswelle, Covid-Pandemie oder des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Gemeinsam mit seinem früheren Allendorfer Amtskollegen Klaus Junghenn dankte Heß für die gute Zusammenarbeit.
Eine Rose und ein Feuerkorb, überreicht vom Kirchenvorstand, werden Monika Dersch-Paulus in der Schwalm an Röddenau erinnern. „Wir haben viele schöne Gottesdienste gefeiert, du hast uns Orientierung gegeben“, sagte Sprecherin Ursula Naumann, „nun wünschen wir dir von Herzen Gottes Segen, Trost und Hoffnung in Treysa!“
Segenswünsche gab es auch von Pfarrerin Birgit Nocht (Bottendorf) im Namen der Pfarrerschaft des Kirchenkreises. „Wir haben dich als Kollegin und Freundin mit deinem Rat sehr geschätzt!“ Mit Grußworten, Dank und guten Wünschen schlossen sich Pastor Torsten Happel für die Freie evangelische Gemeinde Allendorf/Eder, die Ortsvorsteher Jens Bornscheuer (Röddenau) und Silvia Huhn-Hoffmann (Haine), Thomas Rampe für die Röddenauer Vereine, Bernhard Reese (Haine) und Karl-Heinz Huhn für den Posaunenchor Röddenau an. Die vereinigten Bläserchöre des Kirchspiels musizierten während des Empfangs unter Leitung von Kim Unger.