"Wer, wenn nicht wir?"

Synode des Kirchenkreises tagt in Bad Wildungen

Bad Wildungen. „Pfarrhäuser und Gemeinderäume müssen

reduziert werden, die kirchliche Arbeit vor Ort wird aber nicht darunter

leiden“. Das ist die Hauptaussage eines Vortrags von Kirchenverwaltungsoberrat

Wilhelm Kniffert auf der Kreissynode des Kirchenkreises Eder, die in Bad

Wildungen tagte. Die Gründe für den Abbau sind vielfältig. „In den letzten 25

Jahren hat sich die Zahl der Kirchenmitglieder um 300.000 Menschen reduziert,

dadurch sind auch die zur Verfügung stehenden Geldmittel zurückgegangen, die

Kosten jedoch gestiegen“, erklärt der Referent. Die Landeskirche habe darauf

reagiert und den Haushalt mit Rücklagen ausgeglichen, gleichzeitig wurden die

Sachausgaben reduziert und die Pfarrstellen angepasst. Das reiche jedoch nicht

auf Dauer. Neue energetische Anforderungen, schärferen Brandschutzbestimmungen

und erweiterte Sicherheitsstandarts machen den Unterhalt immer teuer. Das sei

für viele Gemeinden nicht mehr leistbar. Eine Alternative könne sein, gemeinsam

mit der Kommune Räume zu nutzen, auch über eine teilweise Vermietung an Vereine

müsse nachgedacht werden. Auf eines jedoch legt Wilhelm Kniffert Wert: „Oberste

Priorität muss es sein, die kirchliche Arbeit weiterzuführen und das hängt

nicht an den Gebäuden“.

 

Das sich die Situation in den Dörfern und auf dem Land

geändert hat, betonte auch Diakon Ralph Fischer in seinem Vortrag über die

Geschichte und Zukunft des ländlichen Raumes. So sei damals keinesfalls auf den

Dörfern „die Welt noch in Ordnung gewesen“, wie man heute oft mit verklärtem

Blick glaube. Der Gegenteil war der Fall, wie Ralph Fischer erklärt:

„wirtschaftlich waren die Dörfer zwar oft autark, politisch, sozial und

kulturell jedoch abgehängt.“ Trotzdem habe man es geschafft, sich den

Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu stellen. Wichtige Eigenschaften waren

dabei „das Miteinander, das Kooperieren, das Teilen des Vorhandenen und das

unablässige Üben und Einfordern von Gemeinsinn“, sagt Fischer. Er ermuntert

dazu, sich auf diese Tugenden zu besinnen, auch im Hinblick auf die

tiefgreifenden Veränderungen des demographischen Wandels. Der Diakon macht Mut:

„Wenn man Zukunft gestalten will, muss man damit anfangen. Wer sollte es

machen, wenn nicht wir?“

 

Auf die verbindende Kraft des

Gesangs machte Dekanin Petra Hegmann in ihrem

Bericht aus dem Kirchenkreisvorstand aufmerksam. Das Singen geistlicher Lieder

sei eine Form des Gebets, es brauche jedoch verschiedene Formen, um

unterschiedliche Menschen anzusprechen und das gemeinsame Singen mit K0indern

und Jugendlichen neu zu beleben. Deshalb habe die Landeskirche die Einführung

eines neuen Beiheftes zum evangelischen Gesangbuch veranlasst. Petra Hegmann

findet es sehr gelungen: „Die 164 neuen Lieder des EGplus sind ein großer

Schatz für das gemeinsame Singen und das geistliche Leben in unseren

Kirchengemeinden“.

 

Weitere Themen der Synode waren verschiedene

Informationen der Mitarbeitervertretung durch die Vorsitzende Ulrike Ritter und

ein Bericht von der Landessynode durch Pfarrer Jan Friedrich Eisenberg (Vöhl).

Vortrag Dr. Ralph Fischer

Ein Impuls zur Geschichte und Zukunft de
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